Fahrschalter

Bei den ausgestellten Modellen handelt es sich um Schleifring- und Nockenfahrschalter der Firmen AEG und Siemens-Schuckert, wie sie in den Schmalspurtriebwagen der Chemnitzer Straßenbahn verwendet wurden.

Funktion und Aufbau

Als zentrales Steuerorgan im Triebwagen hat der Fahrschalter folgende Aufgaben:

  • die erforderlichen Schaltverbindungen zum Fahren und Bremsen herzustellen
  • die Vorschaltwiderstände stufenweise abzuschalten, um somit den an den Fahrmotoren anliegenden Spannungswert beim Anfahren und Bremsen zu verändern
  • die Feldschwächung der Fahrmotoren einzuleiten
  • die Fahrmotoren auf Generatorbetrieb (Kurzschlussbremse) umzuschalten
  • bei bestimmten Fahrzeugtypen die elektromagnetische Schienenbremse zuzuschalten
  • die Drehrichtung der Fahrmotoren zu ändern (Vor- und Rückwärtsfahrt)
  • das Abschalten eines Motors (z.B. bei einem Motorschaden)


  • Die Fahrschalter werden vom Triebwagenführer direkt über eine Schaltkurbel oder ein Schaltrad betätigt.

    Nockenfahrschalter

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    1 - Schaltrad
    2 - Vierkant für Umschaltwalze
    3 - Umschaltwalze
    4 - Fahr- / Bremswalze
    5 - Nockenschütze
    (dahinter befindet sich die Hauptwalze)
    6 - Funkenlöschkammern
    Schleifringfahrschalter

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    1 - Schaltrad
    2 - Vierkant für Umschaltwalze
    3 - Umschaltwalze
    4 - Fahr- / Bremswalze
    5 - Hauptwalze mit Schleifringsegmenten
    6 - Kontaktfinger
    7 - Funkenlöschkammern


  • Schaltrad / Schaltkurbel

  • Der Triebwagenführer bewegt damit die Hauptwalze um die einzelnen Fahr- und Bremsstufen zu schalten.

  • Umschaltwalze

  • Über einen Umschalthebel können die Fahrtrichtung und die Anzahl der Fahrmotoren im Fahr- und Bremsstromkreis geschaltet werden.

  • Fahr- / Bremswalze

  • Die mit der Hauptwalze mechanisch gekoppelte Fahr- / Bremswalze stellt die Schaltung für "Fahren" oder "Bremsen" her.

  • Hauptwalze

  • Wird direkt vom Triebwagenführer über eine Kurbel oder ein Schaltrad betätigt. Beim Schleifringfahrschalter befinden sich Schleifkontakte auf der Hauptwalze, die an gegenüberliegenden Kontaktfinker vorübergleiten. Auf der Hauptwalze des Nockenfahrschalters befinden sich eiserne Nockensegmente, die die Nockenschütze betätigen. Über die Nockenschütze werden dann die jeweiligen Schaltkontakte geschlossen oder geöffnet.

  • Funkenlöschkammern

  • Zum Schutz vor Funkenüberschlag auf benachbarte Kontaktstellen befinden sich zwischen den Schleifringen mit den Kontaktfingern bzw. den Nockenschützen Funkenlöschkammern. Zum Löschen entstehender Funken beim Schaltvorgang dienen Elektromagnetspulen (Blasspulen). Während Schleifringfahrschalter über nur eine einzige Spule für alle Kontakte verfügen, besitzen Nockenfahrschalter für jedes Nockenschütz eine derartige Spule.